Christl. Pferdeschutzhof Refugium - Die Pferde
 

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Die Pferde:

Emma
Emma kam im August 2022 zu uns auf den Hof. Sie war 30 Jahre alt und hatte viele Jahre in einer gemischten Shetty- Eselherde in Offenstallhaltung gelebt. Mit zunehmenden Alter kam sie dort nicht mehr zurecht. Die jüngeren, verspielten Artgenossen nervten sie zunehmend und verdrängten sie von den Futterplätzen. Ihre Besitzerin, die sie sehr lieb hat, gab sich z.B. durch Einrichten mehrerer Futterplätze große Mühe, ihr zu helfen, aber Emma magerte sichtlich ab. Auch schien sie immer schwächer zu werden und ihr fröhliches "Ihhh - Ahh" blieb bald ganz aus. Der Gedanke an den bevorstehenden Winter und die Vorstellung, dass die anderen Esel sie womöglich nicht ins Eselzelt lassen würden, ließen ihr keine Ruhe und so wandte sie sich an uns, mit der Bitte, Emma aufzunehmen. Da wir einen Platz frei hatten, zog die kleine Eselin bei uns ein.                          



 


  
 

 


 
 

In den ersten Wochen stellten wir sie neben unser Muli Bileam. So konnten sie sich stressfrei kennenlernen. Durch eine Litze getrennt, teilten sie sich das Weidezelt. Emma genoß die Ruhe und erholte sich schnell. Wir hatten vorsichtshalber eine Blutuntersuchung machen lassen, die unseren Verdacht bestätigte: Emma hatte, wie einige unserer alten Ponys Cushing. 
Im Laufe der Wochen wurde Emma immer kräftiger und dann, eines morgens begrüßte sie uns mit einem noch zaghaftem "IHHH-Ahhh"! Inzwischen ist Emma ein munteres kleines Eselchen geworden, das mit dem blinden  Bileam (39 J) den richtigen Partner gefunden hat. Wir wünschen den Beiden noch eine lange gemeinsame Zeit.



  Emma liebt Kinder und genießt es sehr, von ihnen betüddelt zu werden.
 

Elia
Elia kam im Januar 2022 auf unserem Hof. Er ist nun 37 Jahre alt und hat sein Leben lang alleine, ohne Artgenossen, in einem Garten gelebt. Dann verstarb sein Besitzer und er wurde dem Pferdeschutzverein KOMET übergeben. Von dort kam er zu uns, damit er den (hoffendlich langen) Rest seines Lebens in Ponygesellschaft leben darf. 

Nachdem wir Elia eine Weile neben die anderen Ponys gestellt hatten, ließen wir zuerst unsere erfahrene, souveräne Aika (39 Jahre) zu ihm. Die kleine graue Aika, (auf dem Foto links), nahm den unsicheren Elia "an die Hufe" und lehrte ihn die Spielregeln des friedlichen Zusammenlebens unter Pferden. Sie bedrängte ihn nicht und ließ ihm viel Zeit, sich ihr zu nähern. Ungeschicktes Fehlverhalten korrigierte sie konsequent, aber zunächst sehr sanft. Und Elia lernte! Nach wenigen Wochen schien er seine Muttersprache, eine wortlose Sprache aus Bewegung und Gestik wieder zu verstehen und zu "sprechen". Dann erst stellten wir, statt AAika, den kleinen, weißen Pumuckel zu ihm. diesmal hatte Elia keine Verständigungsprobleme mehr. Pumuckel, der es sonst faustdick hinter seinen kleinen Öhrchen hat, mochte Elia auf anhieb. Als es dann im Frühjahr auf die Almwiese ging, konnten wir alle drei auf eine Weide stellen. Elia darf nun endlich, nach 36 Jahren, artgerecht in einer kleinen Ponygruppe leben. Er hat sich zu einem fröhlichen, selbstbewussten Pony entwickelt. Wir hoffen sehr, dass ihm noch eine lange Zeit unter seinen neuen Freunden geschenkt wird.



 
Luna
wurde vor sechs Jahren von einer Tierärztin entdeckt. Sie stand völlig vernachlässigt in einem dunklen Schuppen. Die Tierärztin redete mit den Besitzern, die sie uns dann übereignen wollten. Da das Pony mit 17 Jahren eigentlich zu jung für einen Gnadenhof war, zudem sehr lebhaft und kinderlieb, übernahm sie zunächst unsere Tochter. Diese musste erst einmal einen Pferdezahnarzt und einen Hufschmied holen, denn der Pflegezustand von Luna war katastrophal. So standen z.B. die Schneidezähne waagerecht aus dem Maul heraus und mussten gekürzt werden. Kein Wunder, dass sie völlig abgemagert war. Aber bald war Luna wieder fitt, wenn auch viel älter. Der Tierarzt schätzte, dass sie damals schon an die 25 Jahre oder älter war. Dennoch, Luna war munter und liebt Kinder über alles. Unsere Enkel streiften mit ihr durch die Felder, mal ritten sie sie, mal liefen sie neben ihr her - und alle waren glücklich.


 Zur Zeit ist Luna Gast bei uns. 
Durch beruflichen und wohnlichen Umbruch musste sie kurzfristig auf unserem Hof unter
gestellt werden. Luna hat sich schnell eingelebt und bekommt regelmäßig Besuch von den Kindern, die mit ihr spazieren gehen und sie verwöhnen.
(rechts, erstes Kennenlernen durch den Zaun unten mit Bileam, einen ihrer derzeitigen Freunde)


 





Obwohl Luna nun schon recht alt ist, unter Arthrose leidet und an Cushing erkrankt ist, ist sie immer noch ein lebensfrohes, unternehmungslustiges Pony. Nach wie vor liebt sie die Gegenwart der Kinder, wenn sie auch nicht mehr reitbar ist. Da auch die Kinder sehr an ihrem Pony hängen, haben wir sie wieder in die Obhut unserer Tochter gegeben, als diese ihr          
Ponyzuhause fertig hatte und auch ihre Stute Sunny wieder heimholen konnte. Beide Ponys erkannten sich sofort. Wir wünschen den Kindern mit ihren geliebten Ponys noch eine lange gemeinsame Zeit. 









Pumuckel

Im März 2020 zog ein neues Pony bei uns ein. Wir haben es von dem Pferdeschutzverein KOMET (NRW) übernommen. Dieser hatte den kleinen Shettywallach drei Wochen zuvor aus fürchterlicher Haltung gerettet. Pumuckel (so haben wir ihn genannt) stand völlig verwahrlost zusammen mit einem größeren Hengst in einem „vergammelten“ Schrebergarten. Dort gab es eigentlich nur Müll und Dreck. Gefüttert wurde wenig und so sah Pumuckel auch aus. Unter dem struppigen Hungerfell waren nur Knochen, ein reines, fellüberzogenes Gerippe. Schon in Westfalen gab man sich alle Mühe, ihn aufzufüttern. Aber er war sehr verstört, hatte er doch jahrelang unter den Hengstmanieren seines Partners gelitten. Sogar einen Rippenbruch, direkt neben der Wirbelsäule hatte er aushalten müssen. Auch sonst wirkt er irgendwie „verbaut“. Dazu hustete er. Seine Zähne waren die nächste Katastrophe. Klar, dass er weder geimpft noch entwurmt war. Verständlich auch, dass er großen Abstand zu den Pferden in der Auffangstation in Westfalen hielt. Sie beunruhigten ihn, was das Füttern nicht erleichterte. Aber nun ist er ja hier. Auch hier wollte Pumuckel die ersten Tage nicht richtig fressen. So führten wir ihn zunächst an der Hand in unseren neuen Garten. Den saftigen zarten Grashälmchen konnte er dann doch nicht widerstehen. Erst durfte er nur 20 Minuten knabbern, dann 30 und dann immer etwas länger. Unser Tierarzt besuchte ihn auch, gab ihm sein appetitanregendes „Wundermittel“ und nach und nach fand er Gefallen an seinem Futterbrei. Inzwischen verputzt er unseren „Eintopf“ mit sichtlichem Appetit. Auch kommt er jetzt sofort angelaufen, wenn wir zu ihm auf die Weide gehen. Auch das mussten wir üben, lief er doch anfangs weg. Wir haben ihn trainiert, wie einen Hund: Wenn er in seiner Box auf den Ruf „Kooomen“ einen Schritt auf uns zukam, gab es ein Apfelstück, dann musste er zwei Schritte gehen usw. Ihr merkt schon, der kleine Kerl ist uns schon richtig ans Herz gewachsen!

Nachdem er sich erholt und kräftiger geworden war, durfte er auf die Sommerweide. Adina und Cherokee waren entzückt und wurden rossig.
Adina hat ihn sofort unter ihre Obhut genommen und sind seitdem unzertrennlich. Sie umsorgt ihn, wie eine Mutter. 
Als Adina starb, zeigte sich schnell, dass der kleine Pumuckel sich in die Herzen aller unserer Pferde geschlichen hatte. Und nicht nur das: Pumuckel liebt auch Kinder, besonders die Kleinen - und sie lieben ihn!






Nachdem unsere beiden großen Stuten gestorben waren, gesellten wir den alten Elia zu ihm und Aika, die er ja von anfang an kannte. So lebt er seit 2022 in einer kleinen Shettygruppe. Pumuckel ist ein sehr fröhliches, selbstbewusstes Pony geworden!



Jacques-Bileam


Unser etwa 39-jähriges Zwergmuli Bileam wurde uns Ostern  2011 von der Noteselhilfe gebracht. Bileam hatte zuvor viele  Jahre halbwild in einer Herde Shetlandponys gelebt. Als seine  Besitzerin erkrankte und sich nicht mehr um die Tiere kümmern  konnte, wurden sie noch eine zeitlang notdürftig von Nachbarn versorgt. In dieser zeit wurde Bileam durch Über- und Fehlfütterung rehekrank. Schließlich kam die ganze Herde in die Obhut der Noteselhilfe.  Dort merkte man schnell, daß Bileam völlig unerzogen und  scheu war. Er ließ sich ungern einfangen und aufhalftern, anbinden oder putzen, vom Hufe aufheben ganz zu schweigen! Wenn man diese anheben wollte, geriet er geradezu in Panik.  Auch schien sich Bileam, obwohl er ein Halbesel ist, unter Eseln  nicht wohl zu fühlen. Nun, er hat ja auch jahrelang unter Ponys   gelebt.so kam Bileam zu uns. Kaum in seine große Box gebracht, versuchte er verzweifelt auszubrechen. Auch eine Box war ihm  offenbar fremd. Inzwischen ist unser "Wildesel", wie ihn unser Tierarzt seit einer  Impfaktion nennt, ein ganzes Jahr bei uns. Nach anfangs  täglichem Training (join-up) war das Einfangen und Aufhalftern  schon bald kein Problem mehr. Schon wenn er uns von weitem kommen sieht oder hört, läuft er uns laut schreiend entgegen.Länger dauerte es, bis er uns seine Hufe gab. Aber auch das  klappt nun ganz gut, solange kein Fremder dabei ist. Und sonst ist Bileam so, wie man sich einen typischen Esel vorstellt. Sehr lieb, anhänglich und schmusig, aber auch sehr eigenwillig. Mit  ihm spazierengehen macht Freude, solange unsere Route  seinen Vorstellungen entspricht. Ist er anderer Meinung, bleibt er stehen. Jegliches Ziehen wäre zwecklos. So hat sich Bileam gut eingelebt. Da seine Hufe wieder gesund  sind, hat er keine Schmerzen mehr.  Allerdings haben wir festgestellt, dass er blind ist, was ihn aber in keiner Weise beeinträchtigt. Den Sommer verbringt er mitten zwischen seinen geliebte Shettys auf einer Magerwiese, mit Hecke und Weidezelt.







Inzwischen lebt Bileam schon 11 Jahre bei uns.

                                                    

   Da Shetty Aika wegen ihrer abgenutzen Zähne und schlechterem Stoffwechsel sehr viel Futter braucht, ist sie auf die fette Nachbarwiese gewechselt. Bis zu ihrem Tod leisteten ihm zwei weiße Welshponydamen, die "Schneeflocken" Gesellschaft. Inzwischen ist Bileam mit seinen nun (2023) 39 Jahren ein richtig alter Herr geworden. Mit der kleinen Eselin Emma hat Bileam eine neue Gefährtin bekommen. Die beiden verstehen sich richtig gut und dürfen auch im Winter nebeneinander in der großen Doppelbox stehen.

Im Sommer 2023 war es dann leider soweit. Bileam wurde zunehmend müde. Oft stand er in der Hütte, während Emma auf der Weide nach saftigen hälmchen suchte. Dann schien sein Appetit nachzulassen und sein Bauch wurde immer dicker. So holten wir ihn mit seiner Emma von der Sommerweide ans Haus in den Stall. Da zeigte sicch, dass er zwar fressen wollte, aber irgendwie nicht konnte. Bileam hatte einen großen, schnell wachsenden Tumor im Bauch. 
da er seine panische Angst vorm tierarzt und Schmied nie ganz abgelegt hatte, sedierten wir ihn vorm eintreffen des tierarztes mit einer Paste. Als der tierarzt an seinem Wagen die Spritzen aufzog, drückte er noch einmal seinen schönen Kopf mit den großen Ohren an mich. ich streichelte ihn und flüsterte ihm noch einmal ins Ohr, wie lieb wir ihn haben und dass wir uns wiedersehen, dort, wo es keine Schmerzen mehr gibt. Bileam bekam die Spritze gar nicht mehr richtig mit und war augenblicklich tot. D.h. eigentlich hat er diese Erde ja nur verlassen, um im Himmel weiter zu leben, zusammen mit all seinen vor ihm verstorbenen Freunden.


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Aika und Astra





                          Beide Shetlandponys sind asthmakrank. Die kleine Astra war zudem schon als Fohlen ein Rehepferd. Übermütig, als Kinderpony zu temperamentvoll und  durch ihr Asthma nicht belastbar, führte sie fast 20 Jahre lang ein  Frührentnerdasein.  Dann verstarb sie sehr plötzlich. 
 Die heute 38-jährige Aika kam vor 35 Jahren aus sehr schlechter Haltung auf den Pferdeschutzhof. Sie war abgemagert und besonders die Hufe verwahrlost. Auf Grund schlechter Behandlung war sie anfangs nicht ungefährlich. Sie schlug und biß, wenn man sie streicheln, führen oder putzen wollte. Dennoch wurde auch sie ein
liebes, scheufreies  Kinderpony, wenn sie auch wegen des Asthmas nur begrenzt belastbar war. Auch sie ist heute eine fröhliche Rentnerin. Mit 31 Jahren bekam sie einen Herzschwächeanfall mit Lungenödem. Es schien, als sei ihr Leben zu Ende. natürlich hatten wir bemerkt, daß sie schwächer wurde, sie der weg zur Weide anstrengte. Aber wenn es dann so weit ist... Um so froher dankbarer waren wir und unsere Tierärztin, daß sie sich wieder erholte und fröhlich über die Sommerwiese galoppiert.

 

 

Aika ist nun 39 Jahre alt. Wie die meisten unserer Pferde muß auch sie kräftig zugefüttert werden. Gras und Heu kann sie nicht mehr fressen, so bekommt sie einen Futterbrei aus Heucop, Müsli, Melasse und Mineralien, dazu Äpfel, Futterrüben u.a. Sie darf im Sommer über die ganze Alm laufen umd sich Löwenzahn und Klee zu suchen ( deren Blätter kriegt sie runter) und sie macht es mit mit sichtlichem Vergnügen, wenn auch ihre Zahnstummel oft quitschend aufeinander reiben und sie beim Fressen richtig schäumt. Ansonsten ist sie immer noch en hübsches, munteres Pony, das mit allen anderen zurecht kommt.

 

Unsere Ehemaligen

 

In über 40 Jahren Pferdehaltung kommt es leider  auch vor, daß Pferde sterben, zumal dann,  wenn sie schon im hohen Alter zu uns kommen.  So verbrachte z.B. die Araberstute Geisha nur 2 Jahre auf unserem Hof. Dann erlitt sie (32-jährig) auf der Weide einen Schlaganfall. Sie   war nicht mehr in der Lage aufzustehen und mußte eingeschläfert werden. Andere Pferde haben 15 oder auch 20 und mehr Jahre bei uns gelebt. Sie hatten oft Schlimmes hinter sich als sie kamen, waren anfangs verstört, ängstlich oder aggressiv. Da wir ihre Geschichten kennen,wollen wir hier diejenigen von ihnen vorstellen,  deren Leben so beispielhaft ist für viele ihrer Leidensgenossen:

Salome


 

 

Die  kleine Warmblutstute ist mit ihren 38 Jahren das  älteste Pferd auf dem christlichen Pferdeschutzhof. Ihre Lebensgeschichte ist ein geradezu „klassischer  Fall“: Als schickes Reitpferd mit sehr schönen  raumgreifenden Gängen wurde sie erfolgreich im  Dressur- und Springsport eingesetzt. Wie viele andere  Turnierpferde verbrachte sie die Zeit außerhalb der  Trainingsstunden in einer Box, b.z.w. im Ständer statt auf einer Weide. Das viele Stehen ging ihr im Laufe der Zeit auf die Gelenke. Schließlich begann sie zu lahmen, die Hinterbeine schwollen an. Da sie aber so gut gebaut war, brachte man sie nicht gleich zum Schlachter, sondern (22-jährig) zur Zucht auf eine Sommerweide zu einem jungen Hengst. Durch ihre  Steifheit in der Hinterhand konnte sie sich seiner ständigen Belästigungen nicht erwehren. Sie war seinem Übermut hilflos ausgeliefert, geriet in Dauerstreß und magerte ab. Als Tierschützer sie aus  dieser Situation befreiten, war sie in einem erbärmlichen Zustand: Die Hufe bis aufs Leben abgelaufen, dazu mehrere Hufgeschwüre, Bißwunden, bis auf die Knochen abgemagert u.s.w.

 

So kam Salome vor 13 Jahren über „Herrchen gesucht“   HR zu uns auf den Gnadenhof. Zunächst war sie völlig apathisch, wirkte „gebrochen“. Aber nach und nach  erwachte ihr Lebenswille wieder. Die große Box, in der  sie ungestört fressen konnte, das kleine Pony nebenan,  der tägliche Weidegang, das alles tat ihr sichtlich gut.  Bald faßte sie Vertrauen zu uns. Nur wenn Fremde in  den Stall kamen, drückte sie sich mit weit aufgerissenen  Augen in die hinterste Boxenecke und weigerte sich, die Box zu verlassen. Ja, sie biß sogar zu, wenn ein  Fremder versuchte, sie zu streicheln. Aber auch das  legte sich nach und nach, so daß sie nach gut einem Jahr ein völlig normales, freundliches Pferd wurde. Es schien, als habe sie ihre Vergangenheit bewältigt. Aber dann ereignete sich folgendes: Als wir auf dem Weg zur  Weide an einen zwischen den geparkten Autos  abgestellten Pferdehänger vorbei wollten, schienen in  der Stute alte Erinnerungen lebendig zu werden. Sie riß den Kopf hoch, starrte mit weit aufgerissenen Nüstern auf den Hänger und fing am ganzen Leib an zu zittern. Ein   Pferd, das jahrelang problemlos von einem Turnier zum  anderen transportiert worden war, packte nun das schiere  Entsetzen beim Anblick eines Hängers. „Bitte nicht wieder zurück!“ war die eindeutige Botschaft an uns,  denn kaum waren wir neben dem Hänger, und sie begriff, daß sie nicht einsteigen brauchte, entspannte sie sich  wieder.

Jetzt lebt Salome schon 13 Jahre auf unserem Hof. Das  Lahmen ist geblieben und die typischen Altersbeschwerden hinzugekommen. In Zusammenarbeit mit unserem Tierarzt sorgen wir dafür, daß sie keine  übermäßigen Schmerzen hat. Erst, wenn das nicht mehr gelingt, wird sie eingeschläfert. Aber noch ist es nicht so  weit. Sehen Sie selbst: Ein Pferd, das kaum auf der  Wiese angekommen so fröhliche (wenn auch ein wenig   hölzerne ) Bocksprünge macht, ist noch nicht  lebensmüde.
 Im Herbst 2011 bekam Salome dann zunehmend Herz- Kreislaufprobleme. Schließlich ging es ihr so schlecht, daß wir sie am 30.12.11 einschläfern lassen  mußten.

 

Bonnie


Bonnie ist jetzt 32 Jahre alt. Über sein bewegtes Leben könnte man ein Buch schreiben. Hier nur ein Überblick: Die ersten Lebensjahre wurde er als Handpferd auf Ausritte  mitgenommen und trug die kleinen Kinder seiner  Besitzer. Aber dann zerbrach die Familie. Alkohol kam  ins Spiel, er wurde mißhandelt und begann die erwachsenen Menschen, insbesondere Männer zu  fürchten. Irgendwann stand Bonnie dann auf einem Pferdemarkt und wurde an einen Reiterhof verkauft. Man ließ ihn einfahren. Aber seine Ängstlichkeit wurde zum Problem. Um ihn scheufrei zu machen, band man ihn an  einen fahrenden Schlepper (!). Dann sollte Bonnie einen Schlitten ziehen. Als dieser ihm in die Hinterbeine rutschte, raste er in Panik damit über die Autobahn. Das alles gab ihm den Rest. Als Durchgänger und Rehepferd taugte er weder für den Reiterhof, noch als Kutschpferd für seinen nächsten Besitzer. Es war unser damaliger Schmied, der dieses Nervenbündel von Pony an uns vermittelte. Bonnies unglaubliche Freundlichkeit und Liebe zu Kindern bewegten ihn dazu. So kam er dann 12-jährig zu uns. Es hat Jahre gedauert, das völlige Vertrauen dieses Ponys zu gewinnen. Aber dann folgte es uns überall hin, selbst unter Baggerarme hindurch, an Schleppern und Menschengruppen vorbei. Unser Sohn konnte es schließlich sogar ohne Sattel im Gelände reiten. Wenn es unserem Bonnie doch einmal  bange wird, sucht er einfach unsere Nähe, drückt seine  Nüstern in unsere Hand oder schiebt gar seinen Kopf  unter unseren Arm. Bonnies fast grenzenloses  Vertrauen ist herzergreifend. Inzwischen ist er seit gut 10 Jahren im absoluten Ruhestand. Aufgrund seiner  starken Reheneigung und der Unfähigkeit Heu zu  fressen ist er ein echter Pflegefall geworden. Bonnie muß viermal am Tag gefüttert werde. (Eingeweichte Heucops, Zuckerschnitzel, ein vitamin- und mineralstoffhaltiges Spezialfutter, Gehaltsrüben) Täglich kommt er auf eine ( vorher abgehütete) Weide nach  draußen. So ist Bonnie zwar sehr dünn, aber das Leben  macht auch ihm noch sichtlich Spaß.
 Kaum, daß dieser Bericht gedruckt war, mußten wir ihn am 27.2.11 wegen eines Beinbruchs einschläfern lassen.



Flicka


 (Flicka etwa 3 Wochen vor ihrem Tod)

 

Stammt aus einem aufgelösten Streichelzoo. Auch sie kam über einen Schmied zu uns, der sich der ganzen überflüssig gewordenen Ponys annahm. Auch sie waren in keinem besonders guten Zustand. Den ganzen Sommer auf einem Kurparkgelände waren sie über- und fehlgefüttert worden. Die Winter verbrachten sie an Landwirte verteilt ausschließlich in feuchten, warmen Stallungen. Das ließ einige von ihnen dämpfig und rehekrank werden.- Flicka war 34 Jahre, als sie auf unseren christlichen Pferdeschutzhof kam.

Da sie fast blind ist, hat sie sich ganz eng an Salomo gehängt, ihren „Riesenblindenhund“. Sie sind inzwischen unzertrennlich, so daß wir sie nachts in eine gemeinsame Box stellen. Tagsüber sind auch sie in der Regel draußen, im Sommer auf der Sommerweide mit Unterstand. Auch Flicka kann mit ihren nun 36 Jahren kein Heu mehr fressen und wird mit Heucopbrei u.a. gefüttert. Im Sommer 2012 wurde sie krank. Flicka mochte nicht mehr richtig fressen und verlor rasch an Kraft. In nur wenigen Tagen wurde sie so schwach, dass sie schliesslich die meiste Zeit lag- beschützt und bewacht von ihren beiden grossen Weidegefährten, Salomo und Prinz. Immer wenn wir die Weide verliessen, gesellten sie sich zu ihr und blieben bei ihr, bis wir wiederkamen. Erst dann verliessen sie ihre kleine Freundin, um zu weiden. Unser Tierarzt machte eine Blutuntersuchung und stellte Nierenversagen fest. Flicka frass gar nichts mehr. Wir liessen sie schweren Herzens einschläfern.
Auch Salomo und Prinz haben einige Wochen sichtbar um sie getrauert

Salomo

 

Unser 20-jähriges Fjordpferd wurden mit weiteren Pferden seine Rasse von einem Pferdehändler 2-jährig von Dänemark nach Deutschland geholt. Alle wurden im Schnellverfahren kurz angeritten und dann teuer als zugeritten verkauft. Bei Salomo stellte sich aber heraus, daß er nicht nur extrem scheute, sondern auch Koordinationsprobleme hatte. Er stolperte ständig, vergaß zuweilen beim Traben einen Vorderfuß wieder aufzusetzen um dann über die Schulter hinweg zu stürzen. Lebensgefährlich für einen Reiter! Als Reitpferd nicht zu gebrauchen, war ihm eigentlich der Schlachter sicher. Eine Freundin von uns entdeckte das abgemagerte Pferd in der Herde des Händlers. Die Herde moppte ihn, so daß er die Nächte abseits der Herde schutzlos im Regen schlief. Salomo war gerade erst 2,5 Jahre alt, als er auf unseren Gnadenhof kam und lebt nun (trotz manchem Sturz auf der Weide) schon fast 18 Jahre mitten unter seinen geliebten Shettys, wobei Flicka ihm die Liebste ist. (s.o.)
Nur wenige Monate nach Flickas Tod, im Herbst 2012, hörten auch bei Salomo die Nieren auf zu arbeiten. Auch er verlor rasch an Kraft, schlief viel, oft auch im Stehen. Im Herbst holten wir wegen des unwirtlichen Wetters die Pferde nachts wieder in den Stall. Eines morgens fehlte ihm die Kraft aufzustehen, sein Kreislauf brach zusammen und wir mussten auch ihn, nach 18 Jahren einschläfern lassen.






Prinz
Der schöne, etwa 32-jährige Westfale Prinz kam Ende Januar 2012 zu uns. Seine Lebensgeschichte ist die geradezu klassische vieler Turnierpferde: In jungen Jahren war Prinz (damals hieß er noch Angelino) ein erfolgreiches Springpferd. Da er ein sehr
umgängliches, liebes Wesen hat, wurde er später als Schulpferd eingesetzt.

 
 (im Bild links mit Adina)
 
 
  Wieviele Reitschüler auf seinem Rücken reiten gelernt haben, wieviele er davon erfolgreich durch Reiterprüfungen und Turniere getragen hat, weiß er allein. Sicher hat er viele, besonders junge Reiter glücklich gemacht. Um so trauriger ist es, daß die Reitschule ihn mit seinem Kollegen dem Schlachter übergeben wollten, als beide auf die 20 Jahre zugingen. Gesund, bildschön, aber zu alt für einen Schulbetrieb. Die Pferde standen schon auf dem Hänger, der sie zum Metzger bringen sollte, als 2 Frauen sie für ihren eigenen Reitstall kauften. (Leider gingen dabei die Papiere der Pferde verloren). Für beide Pferde folgten nun einige schöne Jahre.  
Aber dann war auch das vorbei. Seine Besitzerin zog weg, nahm ihn aber zunächst mit. Im neuen Stall lernte Frau Groll Prinz kennen. Sie und ihre Freundin nahmen ihn öfter als Handpferd mit, da seine Besitzerin immer weniger Zeit für ihn fand. Schließlich zog sie abermals um und ließ Prinz zurück. Damit er nicht doch noch zum Schlachter mußte, übernahm ihn Frau Groll ganz. Es gestaltete sich aber
schwierig für sie, einen bezahlbaren, passenden Platz für Prinz zu finden. Er ging nun schon langsam auf die 30 zu, war nicht mehr zu reiten, schwerfuttrig und immer noch sehr sensibel und temperamentvoll. Wenn seine Boxennachbarn für Wanderausritte den Stall verließen reagierte er geradezu panisch und drehte laut wiehernd Runde um Runde in seiner Box - bis sie wiederkamen. Das war für manchen Reitstall nicht tragbar. Dazu kam die aufwendige Fütterung alter Pferde, die viele Pferdepfleger überforderten. Prinz magerte zusehens ab.Frau Groll suchte verzweifelt einen passenden Platz für das Pferd, rief (2010) auch bei uns an.
 Aber damals waren unsere Boxen alle belegt. Sie brachte Prinz auf einem anderen Gnadenhof unter. Aber auch dort war man mit seiner Pflege überfordert. Als dann die Stallmiete drastisch erhöht wurde, mußte Prinz wieder umziehen. Er verbrachte noch einmal einige Wochen in einem Reitstall, bis er dann endlich, extrem abgemagert, bei uns einzog.


 










Prinz schien sich von Anfang an wohl zu fühlen. Mit Heißhunger stürzte er sich auf seinen Futterbrei. Wir fütterten ihn 4 mal am Tag mit einem Brei aus geschrotetem Hafer, Heucop, " Beste-Jahre-Müsli" und Melasse, alles reichlich mit Wasser versetzt. Dazu Gehaltsrüben, Äpfel u.a. Inzwischen hat Prinz schon gut 2 Zentner zugelegt. (Was beweist, daß alte Pferde nicht zwangsläufig mager sein müssen! ) Auch sonst hat er sich gut erholt. Er kennt den täglichen Rhythmus, den Weg zur Weide, die anderen Pferde, die Hunde - und natürlich uns, seine Pfleger.




 
Ja, Prinz ist nach Hause gekommen und er dankt es mit großer Anhänglichkeit. Wir wünschem ihm noch viele unbeschwerte Jahre auf unserem Hof. -


Am 1.Januar 2015 war es dann leider so weit. Prinz hatte noch einen sehr schönen Sommer auf der Weide verbracht, als ihn nach und nach seine Kräfte verließen. Als es im Spätherbst kühler wurde, holten wir ihn mit seiner geliebten Stute Adina vorzeitig von der Sommerweide. So verbrachten sie die Nächte im Stall und wir konnten auch spät
abends noch einmal nach ihm schauen. Schließlich fraß er nicht mehr richtig und wurde zunehmend schwächer. Als dann noch unklare Bauchschmerzen hinzu kamen, ließen wir ihn schweren Herzens einschläfern. Er wurde 36 Jahre.







Benni

Die Lebensgeschichte der etwa 23-jährigen Benni ist eigentlich eine traurige. Es ist die Geschichte so vieler braver Pferde. Benni ist nicht so groß und deshalb ein ideales Kinderpferd. So war sie schon durch einige Hände gegangen, ehe sie, fast zu spät, zu uns kam. Brave kleine Pferde ohne Papiere sind billig und werden oft von Menschen angeschafft, die wenig Ahnung von Pferdehaltung haben.  Man hat was von preiswerter, gesunder Robusthaltung gehört und meint, es reicht, daß Pferd auf eine Wiese zu stellen. Einen Stall braucht man ja nicht (gibt es ja in der Natur auch nicht). So spart man Stroh und ausmisten braucht man auch nicht. Spätestens zum Spätherbst verwandelt sich dann aber der Unterstand, sofern überhaupt einer vorhanden ist, in einen Schlammplatz voller Kot und Jauche. Die Pferde, zum Glück werden sie ja in der Regel wenigstens zu zweit gehalten,stehen und liegen in ständiger Nässe und Kälte.
So auch Benni. Irgendwann fing sie dann an zu husten  und war schließlich nicht mehr reitbar. Sie wurde dann als Beistellpferd hin und her verliehen, kam dann aber wieder zurück. Aus der chronischen Bronchitis wurde schließlich  Dämpfigkeit. Die Lunge war unwiderruflich geschädigt. Der letzte Winter war witterungsbedingt der Schlimmste für Benni. Sie verbrachte ihn im Freien, der durchnäßte, tief zertretene Boden fror zeitweise durch und machte das Gehen nahezu unmöglich. So stolperte sie mühsam zwischen Wasser und Heuraufe hin und her und verbrachte Tag und Nacht mit Fressen.  So wurde sie regelrecht fett. Legen konnte sich die lungenkranke Benni nicht, zu kalt, hart und naß war der Boden. Die junge Besitzerin, die das Pferd übernommen hatte, hatte schließlich ein Einsehen und bat uns, sie aufzunehmen. Sie hatte weder Geld noch Zeit, die Haltung zu verbessern.
So kam Benni zu uns. "Sie ist schwer krank", sagte die junge Frau traurig, als sie sie brachte. Ja, das war sie. Schon wenige Trabschritte reichten um Atemnot auszulösen. Bei uns angekommen fanden wir sie mehrer Wochen meist liegend vor.
 
Selbst wenn man die Weide morgens betrat, und alle anderen in Erwartung eines leckerbissens angetrabt kamen, blieb sie liegen. Sogar als der Tierarzt kam, sie zu untersuchen. Anfangs waren wir immer in Sorge, dass sie verstorben sei, wenn sie so reglos dalag. Nur wenn man zu ihr ging, richtet sie sich ein weig auf.
"Sie muß sich erholen, genießen" meinte unser Tierarzt und hatte recht. Heute sieht man sie selten liegen.Sie zieht mit den anderen über die Wiese und hat auch ein wenig abgenommen.Ja, die kleine Benni kam gerade noch rechtzeitig. Ihre Dämpfigkeit wird bleiben. Nässe, Kälte und Schimmelsporen (in der großen Rundballen- Heuraufe lag immer auch verschimmeltes Heu) haben ihre Lunge für immer geschädigt. Mit unserem Tierarzt hoffen wir, dass die Erkrankung unter besseren Haltungsbedingungen nicht weiter fortschreiten wird.
Leider wurde Benni nur noch ein Lebensjahr bei uns geschenkt. Aber dieses Jahr genoß sie aus vollen Zügen. Im Winter endlich in einer dick eingetreuen Box zu liegen, sie schien ihr Glück kaum fassen zu können und kuschelte sich regelrecht ins Stroh, kaum, dass sie von der Weide in den Stall gebracht wurde...


Candy

Candy entdeckten wir zufällig auf einem Pferdehof. Er stand mit anderen Pferden auf einer völlig abgefressenen "Weide" und wurde von den anderen gemobbt. Es waren Stuten mit Fohlen, die um jeden Grashalm kämpften. Candy selbst war fürchterlich abgemagert. Wir erfuhren später, dass man ihn das Gerippe nannte. Sein linker Vorderfuß war irgendwie verkrüppelt und so war er auch noch gehbehindert. Wir erkundigten uns nach dem Pferd und redeten mit seinen Besitzern. Sie hatten das Pferd nach dem Tod seines Partnerpferdes auf dem Pferdehof eingestellt. Man hatte ihnen versprochen, dass es auf eine Rentnerwiese käme, zusammen mit ein oder zwei anderen alten Pferden. Doch kaum war Candy dort, fing er an abzumagern. Den Besitzern erklärte man, dass ein Tierarzt es untersucht und seine Zähne nachgeschaut hätte. Candy wäre gesund, aber eben alt. Er war 26 Jahre. Nach einem Gespräch mit uns begannen seine Besitzer einen Brei aus Heucop, Müsli u.s.w. zuzufüttern - und - Candy fing an zuzunehmen. Dann fuhren sie in Urlaub, stellten Futtersäcke hin und man versprach das Pferd weiterzufüttern, morgens und abends einen 20l Eimer. Als sie wieder zurück waren, war Candy wieder abgemagert. Als wir ihn besuchten, lag er auf einer kargen Weide völlig entkräftet und war kaum in der Lage aufzustehen. 
 
Nachdem unsere Benni verstoben war, brachten die verzeifelten Besitzer das Pferd zu
uns.
 








       Adina begrüßte ihn, als hätte sie auf ihn gewartet. Candy erging es ebenso. Als er sie erblickte, fing er an freudig zu wiehern und beide liefen gleich zusammen los. Bald sah man sie einander putzen.

  Candys verkrüppeltes Vorderbein ist ein traurigen Andenken an einen Pferdekiller, der hier vor 22 Jahren sein Unwesen trieb. Das Fohlen, das damals mit Candy auf der Weide war, war mit messern grausam hingerichtet worden. Candy konnte mit einer schweren Beinverletzung fliehen. Es gibt uns immer wieder einen Stich zu sehen, was man dem armen, schönen Pferd angetan hat. Er kommt damit ganz gut zurecht. Dennoch verstehen manche Menschen nicht, weshalb sein Besitzer ihn damals nicht eingeschläfert hat, sondern in die Tierklinik gebracht hat. Die Behandlung ist nicht ganz geglückt, es kam zu einer Sehnenverkürzung, Candy blieb lahm.
Dennoch zeigt er deutlich, dass er leben will. Immer auf der Suche nach dem saftigsten Gras zieht er sichtlich zufrieden mit seiner Adina über die 2 Hektar große Weide. Nach wie vor wird fl
eißig zugefüttert, die Zähne funktionieren halt nicht mehr so. die angebliche Zahnbehandlung auf dem Pferdehof war ein Märchen. Wir haben sie hier nachgeholt.
                 
   Candy lebte leider nur ein Jahr bei uns. Durch sein lahmes Vorderbein hatte er jahrelang eine Fehlstellung und Überlastung der Hinterhand und des Rückens. So kam es zu einer schweren Arthrose. Als Schmerzmittel nicht mehr "griffen" und er plötzlich nicht mehr laufen konnte, ließen wir ihn schweren Herzens einschläfern. 



Adina

Nachdem im Winter unser Fjordpferd Salomo verstorben war, zog die inzwischen 32-jährige Warmblutstute Adina bei uns ein. Wieder war es unser Schmied, der sie uns ans Herz legte. Adina ist eine ausrangierte Zuchtstute mit besten Papieren. Ihr Züchter mußte sich aus gesundheitlichen Gründen
von ihr und ihren 2 Töchtern (10 und 15 Jahren) trennen. Wärend die jüngeren Stuten gerne von anderen Züchtern übernommen wurden, (eine wurde bis nach Berlin verkauft) blieb Adina übrig und "stand im Weg". So nahm sie unser Schmied mit auf seinen Hof, kümmerte sich um ihre verwahrlosten Hufe und brachte sie zu uns. Da Adina in den letzten 15 Jahren ihres Lebens nichts gesehen hatte außer Stall und Weide, ist sie sehr schreckhaft. Auf dem Weg zur Weide scheute sie anfangs sogar vor Autos, sowie Hühnern in den Gärten, Katzen u.a. Am schlimmsten aber vor Menschen mit Regenschirmen. Da bliebt uns nur eins: üben, üben und üben. Da Adina aber ein sehr menschenbezogenes, liebes Pferd ist und trotz aller Schreckhaftigkeit neugierig, sind wir guter Hoffnung, daß sie bis zum Winter weitgehend stressfrei auf die Weide zu bringen ist. Immerhin wagt sie es schon, sich ihrem neuen Frauchen trotz Regenschirm zu nähern (wenn auch bebend).
 Bis zu seinem Tod bildete Adina mit Prinz ein schönen Paar. Er gab ihr ein wenig Sicherheit, so daß sie beim Führen zwischen ihm und ihr Frauchen lief.
Auch auf der Sommerweide standen beide meistens zusammen.
Wenn sie auch anders als Prinz noch Heu und Gras fressen kann, muß auch sie zugefüttert werden. -
Nachdem Prinz verstorben war, hat sie sehr getrauert. Aber schon 4 Wochen später zog die sanfte Araberstute Cherokee bei uns ein und dann im Frühjahr die braune Warmblutstute Benni. Jetzt sieht man die drei gemeinsam über die Sommerweide ziehen, wobei Adina die unangefochtene Chefin ist. Leider hat Adina aufgrund ihres jahrelangen Bewegungsmangels ausgeprägt Spat (Arthrose
).



Leider starb ihre neue Partnerin Benni nach nur einem Jahr und Candy (Bild rechts) zog ein. In ihn verliebte sich Adina vom ersten Augenblick an. Kaum erblickte sie ihn auf der Nebenweide, fing sie an freudig zu wiehern und erhielt ebenso freudige Antwort. Wärend wir sonst neue Pferde zunächst für eine Weile neben den anderen lassen, damit sie sich erst einmal in Ruhe durch einen schützenden Zaun  Kennenlernen können, mußten wir Candy und Adina sofort zusammen lassen.

Sie begrüßten sich, als hätten sie sich schon immer gekannt und sehnlichst aufeinander gewartet, galoppierten gemeinsam über die Weide und als Candy seinen schönen Kopf senkte, um aus dem Wassertrog zu trinken,  leckte Adina ihm zärtlich die Ohren. Diese beiden Pferde haben sich so sehr geliebt, dass wir sie Romeo und Julia nannten. Es war für uns alle sehr traurig, als Candy im Sommer darauf unerwartet früh starb. Eigentlich hatten wir erwartet, dass Adina vor Candy sterben würde, machte ihr doch ihre schwere Arthrose immer mehr zu schaffen, dazu kam dann noch Cushing. Unser Tierarzt mußte immer öfter kommen, zuletzt jede Woche. Kurz vor Weihnachten fürchteten wir schon, dass wir sie gehen lassen müssen. Aber wider Erwarten ging es plötzlich zunehmend besser. Jetzt frißt sie wieder mit großem Appetit, hat es eilig auf die Weide zu kommen und braucht keine Schmerzmittel mehr. Wir hoffen, dass sie im Frühling wieder mit den anderen auf die "Almwiese" geht und den Sommer dort genießen kann.
Durch ihrer Krankheit stark gezeichnet und die Behandlung nicht mehr half, ließen wir sie am 20.08.2020 heim gehen.



Cherokee


               Im Februar 2015, nachdem unser Pony Astra und unser alter Warmblutwalach Prinz gestorben war, bekamen wir einen Anruf aus "Deutschlands erster Pferdeklappe". Frank Weber (Vox "Hunde-Katze-Maus") hatte unsere Adresse weitergeleitet. Eine Pferdebesitzerin war in Not geraten, als sie krankheitsbedingt nicht mehr zeitig arbeiten konnte. Sie suchte schon Monate verzweifelt nach einen Platz für ihre alte Araberstute. Da Cherokee weder geritten, noch zur Zucht eingesetzt werden kann, ist sie eigentlich ein "Gnadenbrotpferd" und kein Fall für die Pferdeklappe. So nahmen wir die schöne, damals 28-jährige Stute auf. Ihr Frauchen brachte sie selbst zu uns. Die Trennung fiel ihr sehr schwer, zumal sie fast 5ookm entfernt wohnt. Aber sie wollte das Beste für ihre kleine Stute, die sie 26 Jahre gepflegt hatte. Cherokee kam als Fohlen aus schlechter Haltung zu ihr. Schon damals litt sie an einem Herzklappenfehler und hatte Verhaltensstörungen, aufgrund der groben Behandlung beim Erstbesitzer. Es brauchte viel Zeit und Liebe um aus ihr das freundliche Pferd zu machen, daß sie jetzt ist. Aus Sorge, Cherokee könnte wieder in schlechte Hände geraten, hat sie das sensible Pferd zu uns gebracht und freut sich mit uns, daß die kleine Stute sich so schnell eingelebt hat und sich mit den zwei großen, wie auch den beiden kleinen Pferden versteht. 
Nach sechs glücklichen Jahren auf unserem Hof  und einem letzten schönen Sommer auf der Alm, zeigte sich deutlich ihr hohes Alter von fast 34 Jahren. Schließlich war es so weit: Cherokee lag  eines morgens in der Box und konnte nicht mehr aufstehen. Auch der Tierarzt konnte nicht mehr helfen, so dass wir sie am 02.02.2021 friedlich  heim gehen ließen.




















Minou und Ronja

kamen im Dezember 2017 zu uns auf den Hof, pünktlich mit dem ersten Schnee. Deshalb nennen wir sie gerne unsere Schneeflocken. Sie wurden uns vom Pferdeschutzverein KOMET gebracht. Ihr ehemaliger
Besitzer hatt 4 Jahre zuvor einen Schlaganfall erlitten und war nicht mehr in der Lage, sich um die Ponys und sein Warmblutpferd zu kümmern. Zwei Jahre lang hatte sein Sohn die Pflege der Tiere übernommen, dann verunglückte er schwer. Danach wurden die Pferde mehr oder weniger notdürftig vom Personal einer Baumschule betreut. Schließlich sah man ein, dass es so nicht weiterging und wandte sich an KOMET. Diese suchten ein neues Zuhause für das Warmblutpferd. Wir hatten uns bereit erlärt die beiden Welshponys, Ronja, links im Bild( damals 19) und Minou (damals 27 Jahre) aufzunehmen und so wollte man sie uns bringen. Das allerdings gestaltete sich schwieriger und turbulenter als erwartet. Am Ende wurden uns die Ponys unter Polizeischutz gebracht. Bei ihrer Ankunft (Foto rechts unten) war die kleine Minou völlig verstört, naßgeschwitzt

und zitterte. Erst am nächsten Tag hörte das Schwitzen auf.
Allerdings beobachteten wir ein ständiges
Muskelzucken im Gesicht, das einige Wochen
anhielt. Auch war sie äußerst mißtrauisch, wenn man sich ihr näherte, besonders, wenn man sie am Kopf streicheln wollte. All das hat sich jetzt, nach einem Jahr völlig gelegt. Nur wenn Fremde nach ihr greifen wollen, kommt
es vorübergehend wieder. Auch beim Impfen
fängt sie wieder an zu zittern. Was hat das sensible, ansonsten unheimlich liebe Pony nur erlebt?
Ganz anders das jüngere Pony Ronja. Sie ist richtig vertrauensselig und völlig unerschrocken, mit dem Nachteil, dass ihr jeglicher Respekt vor Einzäunungen fehlt. Allerdings hat sie ein anderes, gesundheitliches Problem. Wie man auf dem Foto sieht,
ist ihr Maul durch Melanome völlig verdickt und verhärtet.
Ihr Besitzer hatte sie mit einem Hengst gezüchtet, der extrem unter Melanomen litt und nur etwa 20 Jahre alt geworden sein soll. Noch beeinträchtigt es sie nicht sehr, nur sollte man ihr keine Trense mehr ins Maul legen. Sie ist also als Reitpony nicht mehr wirklich einsetzbar, zumal ihr Rücken unter zu schweren Reitern Schaden gnommen hat.
Dazu kommt eine ehemalige Reheerkrankung. Die Pflege war zuletzt offenbar wirklich nicht "fachgerecht". Ein drittes Pony soll wegen schwerer Reheschübe eingeschläfert worden sein. Minou war viel zu dünn und Ronja hatte, als sie ankam, einen harten, knubbeligen Speckhals (für uns ein Warnzeichen für einen bevorstehenden Reheschub, den wir natürlich verhindert haben). Sie wird im Futter kurz gehalten, Minou dagegen braucht Heucops, Müsli usw. Anfangs waren ihre Blutwerte insgesamt sehr schlecht, was sich aber allein durch reichliches, hochwertiges Futter nach und nach besserte. Dennoch blieb sie irgendwie zarter, empfindlicher als die robuste Ronja. Auch fror sie sehr schnell, weshalb wir sie häufiger eindecken mussten als die anderen Pferde.
So sind beide Welshponys auf unserem Hof genau richtig. Hier dürfen sie ihren wohlverdienten Ruhestand genießen. Minou ist innerlich zur Ruhe gekommen und Ronja läßt sich gerne von Besuchern und auch unseren sehr kleinen Enkeln mit Möhren und Streicheleinheiten verwöhnen. Letztere dürfen sich auch mal eine kleine Strecke im Schritt von ihr tragen lassen, was ihr zu gefallen scheint. 
Wegen ihrer Unerschrockenheit mußten wir allerdings unsere Einzäunungen ändern. Ronja spielt gerne "Schneesturm" und wirbelt einfach zwischen die Litzen durch, wenn diese nicht sehr eng übereinander gespannt sind. So sind ihre Weiden fünf bis sechsspännig gezäunt mit einem neuen stärkeren Stromgerät.
So bleiben die "Flocken", wo sie hingehören.
Auf der Sommerweide leistet ihnen unser blinder Muli Bileam (37Jahre) Gesellschaft. (im Zelt ganz hinten)

 







                                                                                                                                                                                          
Wir wünschten unseren "Schneeflocken" noch viele unbeschwerte Jahre auf unserem Hof.
Doch leider waren der zarten Minou nur noch 2 unbeschwerte Jahre vergönnt. Sie starb im Alter von 29 Jahren.
Leider fingen die Melanome bei Ronja sich an auszubreiten. Nicht nur außen an der Seite, am Kopf und am Darmausgang, sondern auch in den inneren Organen. Schließlich fingen sie an, den Darm zu verschließen. Als die schwere kolik begann, haben wir sie einschläfern lassen. So konnten wir ihr die fürchterlichen Schmerzen eines Darmverschlusses ersparen. Ronja schlief, wie fast alle unsere Pferde, friedlich ein, während wir bei ihr waren, ihren Kopf streichelten. So ist Ronja der Minou schon nach eineinhalb Jahren gefolgt. Es war der 10.März 2021

Theo
 in Russland geboren, war Schulpony auf einem Pferdehof, als ihn eine Frau fü
r ihre viel jüngere, reitbegeisterte Schwester erwarb und ihn viele Jahre treu pflegte, auch, als ihre Schwester längst erwachsen und fortgezogen war. Die letzten Jahre hielt sie ihn zusammen mit weiteren Ponys und Zwergeseln in einer kleinen Herde in Offenstallhaltung. Als sich seine Besitzerin an uns wandte, war Theo 31 Jahre alt und fing an, immer mehr abzunehmen. Er war zwar schon zwei Jahre lang ein bis zweimal am Tag mit einem Futterbrei aus Heucops und Ponymüsli gefüttert worden, aber jetzt schien das nicht mehr zu reichen. Der Beruf seiner Besitzerin machte es ihr unmöglich, ihn noch öfter zu füttern, zumal er dazu ja von den anderen Ponys separiert werden mußte und sehr langsam fraß. Da sie ihrem Pony nicht mehr gerecht werden konnte, bat sie uns um Hilfe und wir nahmen Theo auf.
Es stellte sich heraus, dass dem Pony nicht nur etliche Zähne fehlen, sondern er auch noch unter Cushing leidet.
Wir haben Theo auf der Almwiese erst einmal neben die anderen Ponys gestellt, damit 
er genug Zeit hatte, ungestört seinen Brei zu fressen. Theo hat inzwischen etwas zugenommen und sich gut eingelebt. Bei allen Ponys will er gerne Chef sein. So haben wir ihm den kernigen Pumuckel zugesellt, der sich zu wehren weiß, wenn Theo zu aufdringlich und frech wird. Im Winter bewohnt Theo die große Box neben seinem kleinen Freund. Das war neu für ihn und eine große Umstellung, war er doch zuvor all die vielen Jahre nie eingesperrt. Aber Theo braucht jetzt bei naßkalter Witterung diesen Schutz und er braucht sehr viel Zeit und Ruhe, um ausreichend zu fressen. Jeden Tag bringen wir ihn mit Pumuckel für ein paar Stunden raus, wo beide Ponys immer noch gerne gemeinsam über die große Winterweide galoppieren,  und nach Kräutern und Blättchen suchen. Leider stellte sich nach wenigen Wochen heraus, dass theo, wie so viele alte Ponys an Cushing erkrankt war. nach knapp zwei Jahren mußten wir ihn schwerden Herzens wegen Nierenversagens einschläfern lassen. Während ich ihm seinen schönen Kopf streichelte, schlief er friedlich ein.










Miro



Miro kam am 20.03.2021 über den Pferdeschutzverein Komet auf unseren Hof.
Er ist ein Haflinger mit "vollen Papieren". über seine ersten neun Lebensjahre ist nichts bekannt. Wahrscheinlich wurde er, wie viele seiner Artgenossen geziehlt gezüchtet, jedoch in einer Fohlenschau für ungeeignet befunden und dann auf einer Haflingerauktion versteigert.
Als er neun war, erwarb ihn ein Wanderreiter,  behielt ihn sieben Jahre und verkaufte ihn über Ebay an eine junge Frau. Dort wurde er liebevoller behandelt, als bei seinem Vorbesitzer. Sie nahm ihn als Zweitpferd oft mit ins Gelände. Obwohl relativ scheufrei, ist er doch recht unsicher und bindet sich sehr eng an sein jeweiliges Partnerpferd, er "klebt" extrem. Zudem ist er futterneidisch und ließ das andere Pferd der Besitzerin nicht ans Heu. Er wurde zunehmend zum Problem und nach fünf Jahren erneut abgegeben. Miro hatte wiederum Glück. Es war ebenfalls eine junge Frau die den inzwischen 21 Jährigen als Zweitpferd erwarb. Auch sie ritt ihn im Gelände. Jedoch musste auch hier stets ein weiteres Pferd dabei sein. Miro verbrachte  sieben Jahre dort, bis sich die Lebensumstände der Frau änderten. Sie gab das andere Pferd in ei
Miro kam am 20.03.2021 über den Pferdeschutzverein Komet auf unseren Hof.
Er ist ein Haflinger mit "vollen Papieren". über seine ersten neun Lebensjahre ist nichts bekannt. Wahrscheinlich wurde er, wie viele seiner Artgenossen geziehlt gezüchtet, jedoch in einer Fohlenschau für ungeeignet befunden und dann auf einer Haflingerauktion versteigert.

Als er neun war, erwarb ihn ein Wanderreiter,  behielt ihn sieben Jahre und verkaufte ihn über Ebay an eine junge Frau. Dort wurde er liebevoller behandelt, als bei seinem Vorbesitzer. Sie nahm ihn als Zweitpferd oft mit ins Gelände. Obwohl relativ scheufrei, ist er doch recht unsicher und bindet sich sehr eng an sein jeweiliges Partnerpferd, er "klebt" extrem. Zudem ist er futterneidisch und ließ das andere Pferd der Besitzerin nicht ans Heu. Er wurde zunehmend zum Problem und nach fünf Jahren erneut abgegeben. Miro hatte wiederum Glück. Es war ebenfalls eine junge Frau die den inzwischen 21 Jährigen als Zweitpferd erwarb. Auch sie ritt ihn im Gelände. Jedoch musste auch hier stets ein weiteres Pferd dabei sein. Miro verbrachte  sieben Jahre dort, bis sich die Lebensumstände der Frau änderten. Sie gab das andere Pferd in einen Pensionsstall. Miro aber verlor erneut sein Zuhause und wechselte wieder den Besitzer. Trotz ihrer Liebe zu Pferden, kam die neue Besitzerin an ihre Grenzen.
Miro, inzwischen 28 Jahre, hatte durch fehlende Zähne Probleme bei der Futteraufnahme mit Heu, so das er mit Brei gefüttert werden musste. Dies ist eine zeitaufwendige Aufgabe. Beruf, lange Anfahrten zum Stall und die zunehmende Unruhe von Miro (warf ständig den Futtereimer um), führten erneut zum Verkauf
.
Da Miro stetig an Gewicht verlor, bekam er eine Pferdedecke aufgelegt, um ihn vor der winterlichen Kälte zu schützen.
Auf seinem neuen Platz, blieb er nur sechs Wochen, in denen er massiv an Gewicht verlor. Unter Zuhilfenahme der Vorbesitzerin, bekam er eine Zahnsanierung, bei der, wie schon drei Jahre zuvor, ein weiterer Backenzahn gezogen werden musste, 
Aber was sollte nun mit ihm geschehen? So alte Pferde sind extrem pflegeaufwendig und unverkäuflich. Ihr Schicksal besiegelt durch den Metzger. Da Miro in Deutschland nicht hätte geschlachtet werden dürfen, wäre nur der qualvolle Transport ins Ausland möglich gewesen. Doch das brachte die Besitzerin nicht übers 
Herz. Vergeblich suchte sie einen Platz für ihn auf Gnadenhöfen. Schließlich wandte sie sich an den Pferdeschutzverein KOMET, der ihn an uns vermittelte.

Am Tag seiner Ankunft war er unerwartet gelassen und ließ sich ohne zu zögern in den Stall führen. Nach kurzer Inspektion entdeckte er das bereitgestellte Futter. Er macht sich genüsslich darüber her und schmatzte unüberhörber. Zwischendurch schaute er mal neugierig in die Nachbarbox zu Aika, allerdings war sie nicht so interssant wie das Futter.  (Bild oben)
Anfangs haben wir ihn langsam an das Futter und seine neue Freundin herangeführt. Am dritten Tag durften sie dann gemeinsam auf die Wiese. Damit er sich richtig wälzen kann und Luft an sein Fell kann, haben wir ihm seine Decke abgenommen. Als unser Tierarzt ihn untersuchte, ihm was gegen seine Milben gab und eine Blutprobe nahm, wünschte er sich vor allem, dass Miro bei seinem 
nnächsten Besuch schon etwas runder  ist. Diesen Wunsch hat Miro ihm erfüllt. (Bild rechts nach 1 Monat) Im Laufe der nächsten Wochen erholte er sich zusehens. Im Frühjahr ging er mit den anderen Ponys auf die Almwiese. Anfang lag er sehr viel, aber das hörte bald auf. Ja,
  Miro blühte richtig auf und wurde stetig lebendiger.
Anders als bei den Vorbesitzern fraß Miro immer mit großen Appetit. So hatte er bald den Spitznamen "Miro Nimmersatt". Auf der Almwiese fühlte sich Miro sichtlich wohl. Er konnte sich frei bewegen, konnte nach Belieben in die Weidehütten gehen und wieder hinaus. Miro wirkte ruhig und ausgeglichen. Als dann aber der Winter kam und wir ihn mit den anderen heimholten, damit sie die Nächte wieder im geschützen Stall verbringen konnten, zeigte sich schnell, dass er sich unwohl fühlte. Das Eingesperrtsein, machte ihn unruhig, die alte Trennungsangst beherrschte ihn ihn wieder. Betrat man die Nebenbox, fing er an, aufgeregt im Kreis zu laufen, um zu sehen, ob man nicht etwa sein Nachbarpony wegholen würde. Auch beim Fressen vergewisserte er sich ständig, ob es auch noch da war. Manchmal verfiehl er so plötzlich, scheinbar grundlos, in Panik, dass es für uns gefährlich wurde. Wir besprachen uns mit Frau Zur Mühlen vom Pferdeschutzverein KOMET, die schließlich eine passendere Pflegestelle für ihn fand. Schweren Herzens gabe wir ihn dort hin. Die für ihn qualvolle Fahrt im engen Pferdehänger ersparten wir ihm und ließen ihn mit einer Pferdespedition im LKW transportieren. Dabei baten wir unseren Herrn, dass er nicht alleine fahren müßte, denn die Angst vorm Alleinsein war ja sein Problem, seine große Not. Unser Gebet wurde erhört: Als Miro bei uns in den LKW stieg, wartete dort schon eine kleine Stute auf Gesellschaft. Die beiden mochten sich sofort, wie der Fahrer auf seinem Vidiobildschirm beobachten konnte. Und das Schönste war, dass diese Stute Diwa mit ihm zur gleichen Pflegestelle fuhr! Von da an durften sie bis an sein Lebensende zusammen bleiben. Auf dem großen Hof einer Tierärztin konnte Miro sich völlig frei bewegen. Er wurde weder in einer Box eingesperrt noch angebunden. Und genau das war es, was Miro brauchte! Die Panikattacken verschwanden. Miro war glücklich, zumal er eine eigene Pflegerin bekam, die ihn samt der Familie der Tierärztin verwöhnte. Auf dem Hof wurde Miro liebevoll "Opa" genannt. 


So verlebte Miro ein paar glückliche Monate. Klar, dass wir auch dort für alle Kosten (Futter, Schmied,
Medikamente gegen Cushing u.a.) aufkamen.


























Aber dann, für uns alle irgendw
ie viel zu früh, erkrankte er, konnte nicht mehr laufen und die Tierärztin mußte ihn einschläfern. Miro starb inmitten seiner neuen Herde, seine geliebte Stute Diwa war bei ihm. 

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